Posts

Noch mehr Tempel - diesmal überflutet .... und riesige Ratten!

Heute fahren wir in den Norden ins Naturschutzgebiet um Kbal Spean. Ein Aufstieg durch den Wald führt uns zum Fluss der tausend Lingas, die zusammen mit ein paar indischen Gottheiten, ins Flussbett gemeißelt wurden. Dadurch soll das Wasser geheiligt werden und die Felder noch fruchtbarer machen. (Linga = Penis) Unterwegs erzählt uns Tock, als Junge von Land, viel über die Natur. Wir treffen unterwegs auch seinen "Gott", wie er sagt; seinen ehemaligen Lehrer. Auch die heute noch gebräuchlichen Riten des naturistischen Glaubens erklärt er uns. So gelten manche grosse Steine und Bäume als heilig und werden mit Stöckchen gütig gestimmt. Auf dem Rückweg besuchen wir in der Mittagsglut Banteay Srey und Banteay Samré. Statt in einer Zuckerrohr-Presssaft-Manufaktur, bitten wir Tock uns im APOPO-Zentrum abzusetzen. Dort werden afrikanische Riesen-Beutelratten darauf abgerichtet Minen zu erschnüffeln. Da Minen bei 3 kg detonieren und diese Ratten nur 1.5 kg wiegen, sind sie besser ge

Die Tempel von Angkor

Von Siem Reap aus unternehmen wir mehrere Ausflüge in verschiedenste Tempel. Diese wurden glücklicherweise, als "echte Khmer-Tempel", von den Khmer Rouge verschont, während vor allem alle buddhistischen Wats als Gefängnisse und Killing Fields missbraucht oder ganz zerstört wurden. Wir starten am Südtor von Angkor Thom und arbeiten uns zu seinem Zentrum, dem Bayon, vor. Die Friese (Bas-reliefs) mit Darstellungen von Schlachten zwischen Khmer, Siams und Champas sind beeindruckend in ihrer Aussagekraft. Die 216 riesigen, lächelnden Gesichter des König-Gottes Jayavarman VII bezaubernd. In den Ecktürmen hört man haufenweise Fledermäuse, sieht aber leider keine. Wir wandern weiter an Affenfamilien vorbei zum Himmels-Tempel Baphuon. Der Aufstieg über drei Ebenen symbolisiert Hölle, Leben und Himmel. Auf der Rückseite ist ein gigantischer liegender Buddha zu erahnen. Dieser Tempel gilt als das größte Puzzle, das es je gab. Archäologen hatten ihn zwecks Renovation komplett auseinan

Das Mekong-Delta

Heute fahren wir erst nach Ben Tre, auf eine kleine Insel zwischen zwei Seitenarmen des Mekong. Wir besichtigen eine Ziegelei, in der gefüllte und gelochte Backsteine manuell gefertigt werden. Zum Brennen werden sie kunstvoll in riesige Ofenkammern geschichtet um das Gewicht und den Durchzug und somit den Wärmefluss perfekt zu verteilen. Nebenan brennt die Produktion der letzten Woche während zehn Tagen in der Reisspelzen-Hitze. Nach einwöchigem abkühlen, können sie dann verkauft werden. Ein Boot fährt uns weiter zur Imkerei mit klitztekleinen, gestreiften Bienen. Dort gibt es süssen Pollen-Tee und die Effekte von Gelée royale werden uns demonstriert. Weiter geht es zur Obstdegustation, während nebenan zwei alte Frauen uns zeigen wie sie gemeinsam Binsenmatten weben. Jetzt geht es auf dem Fahrrad durch die Plantagen, an riesigen Spinnen vorbei. Nach einem üppigen Mahl mit Huong besteigen wir ein kleines Sampan und werden fachmännisch weitergerudert, und schliesslich auf dem größeren

Saigon und die Cu Chi Tunnel

Wir starten nördlich von Ho Chi Minh City mit dem Besuch der Cu Chi Tunnel. Im Gegensatz zum Tunnelsystem in Vinh Moc, diente dieses weniger der Zivilbevölkerung als der aktiven Kriegsführung und wurde bereits während des Kriegs gegen Frankreich gegraben und später weiter ausgebaut. Die Ausstellung beeindruckt durch ihre explizite Darstellung der Guerilla-Techniken inklusive aller denkbaren Fallen und Tricks. Dazu gehören als Termitenhügel getarnte Belüftungsschächte und Sandalen, welche verkehrte Fussspuren hinterlassen. Die Tunnel sind viel enger als jene in Vinh Moc. Sogar jene paar Dutzend Meter, welche extra für Touristen vergrößert wurden, sind nur mit Mühe zu bewältigen. Nach 40 Metern geben wir erschöpft auf. Wir fahren nach Saigon, stundenlang im Abendstau, vom Verkehr förmlich erschlagen.

Königsgräber und Champa-Museum

Schweren Herzens verlassen wir unsere weitläufige Ecolodge und besichtigen noch das Grab von Tu Duc. Als erzwungener Kollaborateur der Franzosen, hatte er sich schon zu Lebzeiten in sein zukünftiges und äußerst luxuriöses Grabgemach zurückgezogen um den Anfeindungen seiner Mandarine und des Volkes zu entfliehen. Sein Leichnam wurde nicht im Grab, sondern in einem Tunnellabyrinth versteckt begraben. Die freiwilligen Sargträger danach lebendig mit eingegraben um das Geheimnis zu wahren. Seine Frauen verbrachten den Rest ihres teils noch sehr langen Lebens eingesperrt auf dem Grabgelände, um ihm weiter zu huldigen und Räucherstäbchen zu entzünden. Wir fahren im strömenden Regen über den Wolkenpass, die Wetterscheide Vietnams. Fazit: das Wetter ist auf beiden Seiten garstig, die Aussicht entsprechend wenig und auch 3-Wetter-Taft würde hier komplett versagen..... In Da Nang besuchen wir das eindrückliche Champa-Museum. Filigrane Steinfiguren aus der indisch angehauchten Cham-Kultur beglüc

Steil abwärts im Bach Ma Nationalpark

Der höchste Berg im Park ist 1450 m hoch, und das knapp 6 km von der Küste weg. Wir fahren also mit dem Auto hoch und besichtigen erst die Gipfelhütte. Allerdings auch nur, weil Huy die von ihm gewünschte Haltebucht knapp verpasst hat und der Fahrer uns oben abgesetzt hat. Wir geniessen die prächtig neblige Aussicht und die spannenden Wandbilder  zum französischen Kolonialismus. Nachher fahren wir zurück zum Ort wo die 5-Seen-Wanderung startet. Hier erklärt Huy meinem Vater, dass "er jetzt mit mir wandern gehe, aber bei allem Respekt, in ihrem Alter, Jacques....... Sie werden mit dem Chauffeur im Auto warten und uns dann am Wasserfall treffen." Selbstverständlich weigern wir uns diesmal vehement auf diesen lieb gemeinten Vorschlag einzugehen, haben wir doch bewusst eine Urwaldwanderung gebucht. Wir wandern und klettern also gemütlich durch den Urwald, steile Felswände hinab, immer gut gesichert mit einem Handseil und manchmal Bambusleitern an 5 Seen vorbei. Wir erreichen nac

Die Zitadelle von Hue

Wir verlassen unsere Ecolodge, welche wunderschön in eine alte Pomeloplantage eingebettet ist, um die Zitadelle von Hue zu besichtigen. Prächtig dekorierte Paläste für den König, seine Mutter, seine Königin und seine zahlreichen Konkubinen und die Eunuchen. Leider wurde die verbotene Stadt dermaßen bombardiert, dass nur noch der Thronsaal wirklich antik ist. Der Rest wurde in den letzten zwanzig Jahren nachgebaut, sieht aber dank dem Klima bereits jetzt würdevoll gealtert aus. Dank unserem Führer geniessen wir richtig authentisches Essen, welches wirklich erst erklärt werden muss. So etwa selbstgerollte Rollen aus einer Lage trockenem Reispapier, mit dem man das feuchte Reispapier aufliest. Darauf zerbröckeln wir das frittierte Reispapier mit Sesam, belegen es mit Sojasprossen und Bananenblütenschnippseln, legen ein Stück Schweine-"Roastbeef" darauf und rollen nun das Ganze um es in fermentierter Fischsauce getunkt zu essen. Eine Offenbarung! Zu guter Letzt versuchen wir ei